Donnerstag, 14. November 2024

Bescheinigung nach § 43 Abs. 1. Nr. 1 Infektionsschutzgesetz

Ich hatte ja heute morgen noch einen wichtigen Termin. Bevor ich morgen meinen Arbeitsvertrag unterschreibe und am Montag durchstarten kann, brauche ich ja noch die oben genannte Bescheinigung.

Ich geb es zu, in meinem Beruf als Elektriker, Elektroinstallateur oder Elektroniker/in - Energie- und Gebäudetechnik ist es eher untypisch, sich mit dem Infektionsschutzgesetz zu befassen, aber wie an anderer Stelle schon erwähnt - ab Montag arbeite ich in einem Schlachthof, da braucht man das eben.

Wie bekommt man aber so eine Bescheinigung?

  1. Termin buchen und Kurs bezahlen (hat mich 25 Euro gekostet, war ein Onlineseminar, hier vor Ort hätte ich etwa 35 Euro zahlen müssen)
  2. Video anschauen (hab ganz vergessen zu schauen, wie lang das war. 20 Minuten oder so?)
  3. Merkplatt lesen (da werden die wichtigsten Punkte aus dem Video noch einmal wiederholt)
  4. Test so lange absolvieren bis man ihn bestanden hat (keine Sorge, habs beim erstem Mal bestanden)
  5. Infektionsschutzgesetz lesen und bestätigen, dass man es auch gelesen hat (Ein Schelm wer da spontan an die Bestätigung von Datenschutzerklärungen oder so denkt)
  6. Zertifikat herunterladen und freuen (gilt nun 2 Jahre, danach brauch ich eine Auffrischung)

Macht das wirklich Sinn?
Ganz ehrlich, ich bin da geteilter Meinung. Klar - es werden Gefahren gezeigt und zum Beispiel erklärt, warum man Hühnerfleisch und Gemüse nicht auf der gleichen Arbeitsfläche ohne Reinigung schnippeln sollte, wie man sich richtig die Hände wäscht und desinfiziert. Auch wird was über Kühlketten erklärt, wie man Krankheiten erkennt, wann man ein Arbeitsverbot hat und so weiter. Ja, das ist alles wichtig und kann vermutlich nicht oft genug erklärt werden.
Der anschließende Test ist allerdings so einfach (oder kommt mir das nur so vor?) und man kann den auch immer wieder wiederholen, bis es passt (es müssen richtige Antworten angekreuzt werden - es ist immer nur eine Antwort richtig) und bei jeder Frage/Antwort hab ich mir gedacht - also dafür hätte ich das Video, das Merkblatt usw. nicht gebraucht.
Ich denke mal, die Androhung von 2.500 EUR Bußgeld bei Verstößen bringen letztendlich vielleicht was, zumindest nach der Zahlung. Vorher hab ich ehrlich gesagt Zweifel. Da aber keiner nach dem Essen über der Schüssel hängen oder gar das Zeitliche segnen will, sollte man irgendwo mal anfangen. Ja, macht wohl Sinn, ist aber nach meiner Meinung noch ausbaufähig.

Warum brauch ich das?
Also ich schnippel kein Gemüse, schneide kein Fleisch und fasse da mit Sicherheit auch kein Lebensmittel an. Ich kümmer mich aber um die Technik dort, bin also in den Produktionsräumen unterwegs und da gibt es eben gewisse Standards, die eingehalten werden müssen. Das fängt bei der persönlichen Hygiene an und zieht sich so durch den ganzen Tag. Es wird am Anfang etwas ungewohnt sein, vor allem wenn ich an meine Baustellen der letzten Jahre denke - dort war Hygiene ja ein Fremdwort - das war ja auch einer der Gründe, warum ich das nicht mehr machen wollte.

25 Euro? Das will ich auch!
Kann ich nur empfehlen. Ich wollte das ja hier schon über das Gesundheitsamt suchen und bin da bei Kosten von 35 Euro gelandet. Das wäre für mich auch noch klar gegangen, aber wenn ich das auch für 25 Euro haben kann? Warum nicht!
Das einzige was man braucht, ist ein internetfähiges Gerät (PC, Laptop, Tablet, Smartphone etc) und die Möglichkeit sich per Videochat zu authentifizieren. Das habe ich zum Beispiel über WhatsApp erledigt. Kennt man ja, Ausweis in die Kamera halten, Anweisungen folgen und fertig. Den Rest hab ich dann mit dem Laptop gemacht, hätte aber auch mit dem Smartphone funktioniert.
Falls du auch so eine Bescheinigung benötigst und das schnell und unkompliziert, dann einfach hier entlang und Termin buchen (und nein - ich bekomm nichts dafür). Kann man auch per Paypal zahlen und “rein zufällig” hatte ich auch gerade die 25 Euro dort zur Verfügung (vielen Dank an der Stelle nochmal an den edlen Spender, hab die Spende gut angelegt - gern melden, wenn ich dich namentlich erwähnen darf!). Das ganze gibt es in verschiedenen Sprachen, sollte also eigentlich für jeden was Passendes dabei sein.
Die Kosten musste ich aber nur vorstrecken, die bekomme ich von meinem Arbeitgeber wieder. Aber ehrlich, falls nicht, würde ich auch nicht nachhaken - hab das ja für meine Zukunft gemacht. Passt schon.

Jetzt kann es losgehen!
Ich hab nun alle Unterlagen zusammen, morgen noch eine Unterschrift und ab Montag beginnt bei mir endlich wieder ein “normales” Leben.